{Abschnitt N° 1}  Prolog

Mit den beiden Neuerscheinungen des Flakpanzers "Gepard" von MENG und Takom wurde das seit Jahren erhältliche Modell von Tamiya in 2016 nun [endlich] abgelöst.

Wer einen Gepard in der A2-Version bauen wollte, musste immer auf Umbausätze zurückgreifen und war auch sonst bei der Detaillierung des Tamiya-Gepards recht schnell an den Grenzen der Möglichkeiten angelangt.

Die beiden Modelle von MENG und Takom bieten indes die Möglichkeit, sowohl die A1, als auch die A2-Version zu bauen.

 

Da beide Modelle auf einem hohen Niveau liegen und eine sehr gute Detaillierung, Qualität und Passgenauigkeit liefern, stellt sich die Frage, welcher Bausatz der richtige ist.

Und genau an dieser Stelle soll der nachfolgende Vergleich ansetzen - die Vor- und Nachteile bzw. die Licht- und Schattenseiten der beiden Modelle zu veranschaulichen und die Unterschiede aufzuzeigen.

Für diesen Vergleich wurde das Modell von Takom in der A1-Version und das Gepard-Modell von MENG in der A2-Version gebaut.

 

Teil I auf dieser Seite beschäftigt sich mit den beiden "Rohmodellen" und den einzelnen Fahrzeugbereichen, wie Fahrwerk, Turm, [...]. In Teil II werden beide Fahrzeuge im fertig lackierten und gealterten Zustand miteinander verglichen.

Ein abschließender Vergleich listet die hauptsächlichen unterschiedlichen Merkmale schließlich nochmals kompakt auf.

 

 

{Abschnitt N° 2}  Unterwanne und Fahrwerk

Zu Beginn folgt der Vergleich von Unterwanne und Fahrwerk der beiden Modelle. Bei beiden Modellen können die Laufrollen grundsätzlichg beweglich gebaut werden. Das vielleicht größte Unterscheidungsmerkmal im Fahrwerksbereich liegt in der Konstruktion der Radaufhängung.

 

 

MENG hat sein Modell dahingehend konstruiert, dass später noch ein bewegliches Fahrwerk mit funktionierneder Federung dargestellt werden kann. Bei Takom ist die Federung nicht funktionsfähig.

 


 

Bei der Konstruktion der beiden Unterwannen ist zu bemerken, dass die Montage der beiden Frontschürzen voneinander abweicht. Bei  Takom sind die Frontschürzen fest verbaut. Bei MENG kann die Frontschürze noch im Nachgang [nach der Montage der Kette und der Laufrollen] verbaut werden.

Wer sich für eine Laufrollenmontage nach der Lackierung entscheidet, der wird bei MENG weniger Aufwand haben. Denn bei Takom muss die Frontschürze aufwendig und vorsichtig verbogen werden, damit die vordere Laufrolle angebracht werden kann.

 


 

Während der Konstruktionsphase des Laufwerkes und der vorgezogenen Probemontage der Ketten fällt auf, dass die Ketten bei Takom ohne Probleme passgenau in das Antriebsrad greifen. Bei MENG hingegen passen die Ketten nur unter Ausübung von Druck und unter hoher Zugkraft in das Antriebsrad.

 


 

{Abschnitt N° 2}  Frontdetails

Neben dem bereits erwähnten Unterschied in der Ausführung der Frontschürzen, fallen im Frontbereich noch einige weitere Unterschiede auf.

So hat Takom für die Darstellung der Haube über dem Fahrerplatz ein Photoätzteil beigelegt. MENG hat sich für ein Teil aus Plastik entschieden. Obgleich das Teil von MENG ebenso feine Bohrungen aufweist, vermittelt das Photoätzteil von Takom den hochwertigeren Eindruck, da dieses Teil am Originalfahrzeug wohl ebenfalls recht filigran ist.

 

Die Periskope sind bei beiden Modellen in durchsichtigem Plastik gehalten. Die Abdeckbögen der Periskope sind ebenfalls beidesmal aus Photoätzteilen hergestellt.

 

Weitere erwähnenswerte Unterschiede sind im Frontbereich des Modells nicht zu finden. Beide Modelle sind sauber gearbeitet und haben eine fein dargestellte Anti-Rutsch-Beschichtung.

 



 

{Abschnitt N° 2}  Heckdetails

Im Gegensatz zu den Fahrzeugfronten wird am Heck der beiden Modelle ein größerer Unterschied zwischen Takom und MENG deutlich.

 

Zunächst fällt auf, dass das Lüftergitter auf der Oberseite des Hecks bei beiden Modellen aus einem Photoätzteil besteht. Dieses ist optimal verarbeitbar und im Vergleich zum Modell von Tamiya (Darstellung mithilfe von einem groben Gitternetz) außerdem wesentlich zeitgemäßger gelöst.

 


 

Ein deutlicher Unterschied ist im Heckbereich zwischen den Kettenschürzen der beiden Modellen erkennbar.

Takom hat sich für eine nach oben geklappte Kettenschürze entschieden. MENG hat die Kettenschürze in heruntergeklappter bzw. hängender Position dargestellt. Beide Ausführungen wirken stimmig und durchdacht.

Einziger Unterschied: Beim Modell von MENG muss später noch der rote Reflektorpunkt entsprechend farblich berücksichtigt werden.

 

An dieser Stelle ebenfalls noch erwähnenswert: Takom hat die Linse der Heckleuchte durch ein Klarsichtteil aus Plastik umgesetzt. MENG hingegen hat die Linse ausgegossen. Dies wird nach der Lackierung zu einem leichten optischen Unterschied führen.

 


 

{Abschnitt N° 2}  Heckdetails ~ Abschleppseil

Neben den erwähnten Unterschieden am Heck ist ein Merkmal besonders bestechend: Das Abschleppseil.

Takom hat seinem Modell einen gedrehten Metalldraht beigelegt. MENG hat seinem Modell [leider] nur ein Seil aus gedrehten Stofffäden beigelegt.

 

Das Abschleppseil von Takom wirkt im direkten Vergleich deutlich gelungener als das Gegenstück von MENG. Zum einen ist die Optik des Abschleppseils bei Takom aufgrund der gedrehten Einzeldrähte feiner dargestellt. Zum anderen ist die Verbindung zwischen der Öse des Abschleppseils und dem Abschlepphaken an der Unterwanne am Modell bei Takom optisch besser umgesetzt. Der Winkel und die Gestaltung des Abschlepphakens bei MENG erlauben [leider] keine andere Verzurrung der beiden Teile.

 


 

{Abschnitt N° 3}  Turmdetails

Nach der Unterwanne und dem Fahrwerk folgt nun die Betrachtung und der Vergleich des Geschützturms.

 

Hierbei ist vor dem detaillierten Vergleich der einzelnen Bereich anzumerken, dass die optischen Unterschiede durch die Ausführung der Version A1 und A2 entstehen.

 


 

{Abschnitt N° 3}  Turmdetails ~ Geschützrohre

Beiden Modellen liegt eine spezifische Mündungsbremse für die A1 und die A2-Version bei.

 

Bei der seitlichen Betrachtung des Turmes fällt auf, dass der Neigungswinkel der Geschützrohre unterschiedlich ist.

Die Geschützrohre von MENG´s Gepard lassen sich erheblich weiter nach unten neigen als die Geschützrohre von Takom´s Modell.

 

Bei der Neigung der Bordkanonen nach oben ist ebenfalls anzumerken, dass die Neigung bei Takom steiler möglich ist als bei MENG.

 


 

{Abschnitt N° 3}  Turmdetails ~ Geschützkörper

Im Bereich der Geschützkörper ist kein besonders großer Unterschied zwischen beiden Modellen zu erkennen. Lediglich einige Teile unterschieden sich aufgrund der A1 und A2-Version und Takom hat sich dazu entschlossen noch etwas mehr Photoätzteile dem Bausatz beizulegen.

 


 

{Abschnitt N° 3}  Turmdetails ~ Frontradar und Turmoberseite

Die Radarantenne an der Front des Turmes ist bei beiden Modellen um 360° drehbar und der Höhe nach schwenkbar. Die Möglichkeiten der Darstellung sind bei MENG etwas besser als bei Takom, da die obere Optik durch ein Klarsichtteil sowie deren Abdeckung durch ein Photoätzteil umgesetzt ist.

 



 

Die beiden Periskope auf der Turmoberseite sind bei beiden Modellen sehr schön dargestellt. Hier liefert MENG im Vergleich die besseren Periskope, da diese zum einen um 360° drehbar sind. Zum anderen können diese wahlweise im geöffneten Zustand dargestellt werden und in diesem Fall wird je ein durchsichtiges Plastikteil als Periskop eingesetzt. Sehr schön gemacht.

Bei Takom sind die Periskope leider starr nach vorne hin ausgerichtet. Eine geöffnete Darstellung wäre auch hier möglich, dann jedoch ohne ein Klarsichtteil.

 


 

{Abschnitt N° 3}  Turmdetails ~ Turmluke und Heckklappe

Die Turmluke kann bei beiden Modellen beweglich gestaltet werden um später noch die Option für eine eingesetzte Figur zu lassen. Hier fällt auf, dass die Luke bei Takom sich bis zur waagrechten öffnen lässt. Bei MENG lässt sich die Luke etwas steiler öffnen. Ob dies nun einen Vor- oder Nachteil darstellt, soll an dieser Stelle offen gelassen werden.

 

Ein deutlicher Unterschied zwischen beiden Modellen zeigt sich dann jedoch bei der Klappe am Heck des Turmes. Hier hat MENG die Messlatte hoch gelegt und den kompletten Innenraum sehr schön detailliert. Eine geöffnete Darstellung wäre also problemlos möglich. Takom hat den Innenraum kaum bis garnicht detailliert, sodass hier von einer geöffneten Darstellung definitiv abgeraten wird. Ansonsten müsste die Detaillierung in Eigenleistung erfolgen. Wer´s mag ist bei Takom richtig.

 

 

{Abschnitt N° 3}  Turmdetails ~ Heckradar

Im nächsten Bereich des Turmheckradars haben sich MENG und Takom ebenfalls für eine unterschiedliche Umsetzung entschieden.

 

Dieses Radar ist am Original um 360° drehbar und entsprechend wurde dies auch an beiden Modellen umgesetzt. Der Unterschied zeigt sich im Detail. Konstruktionsbedingt ist das Radar zur Umsetzung der Beweglichkeit in 3 Bereiche aufgeteilt. Das Radar, der kreisförmige Radarfuß auf welchem das Radar sitzt und der zylindrische Basiskörper unterhalb, welcher mit dem Turm verbunden ist.

MENG hat sich in der Ausführung dazu entschieden, den Radarkörper direkt beweglich zu gestalten und den kreisförmigen Radarfuß fest mit dem darunterliegenden zylindrischen Basiskörper zu verbinden. Somit dreht sich nur das Radarteil direkt.

Bei Takom wird das Radarteil fest mit dem kreisförmigen Radarfuß verklebt. Hier wird zwischen diesem Teil und dem zylindrischen Basiskörper eine 360°-Drehung zugelassen.

 

Der Unterschied zeigt sich in der Beweglichkeit. Das Radar von MENG lässt sich aufgrund der Konstruktion und der geringeren Reibungsfläche deutlich einfacher drehen, als das Radar von Takom. Dieses hackt nach längerem nicht-bewegen sehr und hier entsteht dann die Gefahr des Auseinanderbrechens der Teile. Subjektiv fühlt sich das Radar von MENG somit angenehmer an.

 


 

Nichtsdestotrotz können beide Modelle mit vollständig beweglichem Radar gebaut werden. Sowohl die 360° Drehung als auch die Neigbarkeit im Turm ist vollständig möglich.

 


 

{Abschnitt N° 4}  Kette ~ Bestandsaufnahme und Lieferumfang

Eine große Rolle bei der Kaufentscheidung spielt für viele Modellbauer mittlerweile die Kette eines Modells.

In diesem Fall sprechen wir über Ketten. Vier Ketten. Und guten 1.500 Einzelteilen. 1.500 Einzelteile? Ganz genau.

 

Da Takom und MENG ihre Einzelgliederkette von Grund auf anders konzipiert haben, soll nachfolgender Text versuchen, dies etwas zu verdeutlichen - für all diejenigen, die noch nicht das Vergnügen hatten sich mit den Ketten auseinander zu setzen.

 

Takom:

 

Am Modell von Takom wurde jede Kette aus 84 Kettengliedern gebaut. Je nachdem wie stark der Kettendurchhang sein soll, können auch etwas mehr Kettenglieder verbaut werden.

Ein Kettenglied besteht aus dem "Kettenblock", auf welchem das Fahrzeug aufliegt, den beiden äußeren "Verbindungsgliedern", und dem mittleren "Kettenzahn", der in die Laufrollen greift. Somit besteht 1 Kettenglied aus 4 Bauteilen. 4 mal 84 mal 2 Ketten macht somit ca 672 Einzelteile alleine für die Ketten bei Takom´s Gepard.

Takom hat dem Bausatz von jedem Kettenteil genug Ersatzteile beigelegt, sodass es auch nicht ins Gewicht fällt, wenn ein Teil während der Montage beschädigt wird oder verloren geht.

Außerdem ist zu erwähnen, dass die äußeren beiden "Verbindungsglieder" aus relativ weichem Plastik bestehen.

 

MENG:

 

Wie bereits angedeutet, hat MENG sich für eine andere Umsetzung der EInzelgliederkette entschieden. Bei MENG-Gepard besteht eine Kette an dem gezeigten Modell aus 86 Kettengliedern.

Ein Kettenglied setzt sich bei MENG aus 5 Einzelteilen zusammen. Die Stangen, welche die Kettenteile miteinander verbinden als 1Teil und jeweils für die Ober- und Unterseite des "Kettenblock" 2 Einzelteile. 5 Bauteile je Kettenglied mal 86 Kettenglieder mal 2 Ketten macht insgesamt 860 Einzelteile für MENG´s Ketten.

Auch MENG hat genug "Erstzteile" zu Kette parat, sodass auch hier eine Zerstörung von einzelnen Kettenteilen nicht kritisch ist.

 

Dankenswerter Weise hat MENG eine Montagehilfe beigelegt. Ohne diese wäre eine einigermaßen flüssige Kettenmontage praktisch unmöglich. Vermutlich haben die netten Menschen bei MENG schon geahnt, was sie den Modellbauern mit diesen Ketten antun...

 


 

{Abschnitt N° 4}  Kette ~ Montage und Kettenfazit

Als Vorgehensweise für die Montage der Ketten hat es sich bewährt, zunächst alle benötigten Teile von den Gußästen abzutrennen. Nach kurzer Zeit hat man verstanden, wie die Kettenglieder vom Gußast getrennt werden sollten, damit man möglichst wenig vom Anguss am Teil sieht und sich ein anschließendes versäubern sparen kann.

 

Takom:

 

Die Montage der Takom-Ketten geht recht zügig von Statten. Es wird immer eine handvoll Kettenblöcke mit den Kettenzähnen verbunden und anschließend die äußeren beiden Verbindungsglieder angesteckt. Da diese aus weichem Plastik sind, passen sie ganz hervoragend an die Kettenteile und machen die Montage angenehm.

Ein Verkleben der einzelnen Kettenteile ist somit an keiner Stelle notwendig.

Komplette Montagedauer pro Kette [circa]: 60 - 90 Minuten

 

MENG:

 

MENG´s Ketten sind im Vergleich zu denen von Takom nicht ohne Klebstoff zu montieren. In die Beigelegte Montagehilfe werden jeweils die nach unten zeigenden Kettenpolster gelegt. Anschließend wird die Kettenverstrebung eingefügt und schließlich kommt dann von oben das entsprechende Gegenstück zum unteren Kettenteil. Damit diese beiden Teile zusammenhalten ist Klebstoff notwendig. Hier ist weniger mehr, denn zuviel Klebstoff würde die Beweglichkeit der Kette einschränken oder gar zunichte machen.

Gefühlt dauert dieses Prozedere doppelt so lange wie bei Takom.

Komplette Montagedauer pro Kette [circa]: 150 - 180 Minuten

 

Kettenfazit:

Kurz und bündig:

Eine Einzelgliederkette an einem Modell anzubringen, welches den kompletten Fahrwerksbereich offen zeigt ist absolut sinnvoll und das spätere Ergebnis entschädigt für die lange Montagezeit. Auch wenn die reine Darstellung der einzelnen Kettenteile bei MENG wohl eher dem Original entspricht, ist Takom`s Ausführung in der Montage [um ein vielfaches] angenehmer zu handhaben.

 



 

{Abschnitt N° 5}  Weiteres Zubehör ~ Versionsspezifische Zusatzteile

Da aus beiden Modellen sowohl die Version A1 wie auch die Version A2 gebaut werden kann, liegen konsequenterweise beidesmal die A2-spezifischen Zusatzteile bei. Diese sind im Einzelnen der Staukasten auf dem Fahrzeugheck, der Anbau am Heck des Turmes und die Staubox auf der Turmoberseite.

 

Die Verarbeitung der Teile ist sowohl bei MENG, wie auch bei Takom in Ordnung. Die Passgenauigkeit ist gut, jedoch war es nicht möglich die Teile ohne Spachtelmasse und Nachbearbeitung so zusammenzufügen, dass keine Spalten mehr zu sehen sind.

Hier könnten beide Hersteller subjektiv noch etwas besser sein.

 

Auffällig ist beim direkten Vergleich der Teile, dass alle oben erwähnten Teile bei MENG grundsätzlich etwas kleiner dargestellt sind als bei Takom. Welcher Hersteller von beiden damit näher am Original liegt ist nicht klar. In beiden Fällen kann mit den Anbauteilen eine gute Ausführung der A2-Version gebaut werden.

 




 

{Abschnitt N° 5}  Weiteres Zubehör ~ Versionsspezifische Zusatzteile

 

Bemerkenswert: MENG hat für die Verzurrung am Heck zwei Planenimitate aus weichem Plastik und die entsprechenden Verzurrgurte aus Photoätzteilen beigelgt. Sehr schön. Danke MENG.

 

 

{Abschnitt N° 6}  Finale Ansicht ~ Abschluss Teil I

 

Nachdem nun alle nennenswerten Baugruppen vorgestellt und die Unterschiede in den Versionen verdeutlicht wurden, folgen noch einige Vergleichsbilder der beiden Modelle im unlackierten Zustand.

 

Abschnitt II setzt den Vergleich der beiden Modelle im fertigen Zustand fort. Hierbei geht es hauptsächlich um einen optischen Vergleich. Eine detaillierte Beschreibung der Lackier- und Altersungsarbeiten findet nicht statt.