{Abschnitt N°
1} Bauphase ~ Unterwanne
Nachdem Trumpeter bereits vor einiger Zeit den Spähwagen Fennek in einer Niederländischen
Variante auf dem Markt brachte, folgte im Frühjahr 2015 die Bundeswehr Variante des leichten Spähwagens.
Diverse graue Spritzgußäste, klare Plastikteile, 4 sauber produzierte Gummireifen, eine Ätzteilplatine mit sinnvollen Ätzteilen sowie eine Trumpeter-typische Bauanleitung und ein Decalsatz liegen dem Bausatz bei.
Das Fahrwerk besteht aus verschiedenen Einzelteilen.
Die vordere Achse kann mit wenig Aufwand in einen [leicht] eingelenkten Zustand gebracht werden.
Dies geschieht bereits während der Bauphase.
Zu beachten ist bei dieser Modifikation, [1.] dass der Einschlag nicht zu stark gewählt wird und [2.] dass das kurveninnere Rad
minimal stärker eingeschlagen dargestellt werden sollte.
{Abschnitt N° 1} Bauphase ~ Oberwanne
Das Oberteil des Modells besteht komplett aus einem Teil in welchem die oberen Panele eingesetzt werden.
Die Konstruktion des Modells sieht vor, die Klarsichtteile bereits in diesem Stadium einzusetzen. Damit diese im später folgenden
Lackiervorgang nicht beschädigt werden, erfolgt eine Maskierung mit Tamiya´s Masking-Tape. Anschließend werden die weiteren Fensterverblendungen angefügt und die Fronthaube ergänzt.
Für die Darstellung der Gitter und Verblendungen legt Trumpeter sehr sinnvolle Ätzteile bei. Diese werden, nachdem sie in
Form gebogen sind mit Sekundenkleber fixiert.
Parallel wird das Heckbauteil angefertigt und auch hier werden die zugehörigen Ätzteile verwendet.
Nachdem diese Teile angebracht sind, ist der Zusammenbau weitestgehend abgeschlossen.
Da bei diesem Modell [später] ein Einblick durch die Fenster in den Innenraum möglich sein wird, sind die einzelnen Baugruppen noch nicht endgültig verklebt, um die Lackierung zu erleichtern.
{Abschnitt N° 2} Lackierung ~ Innenraum
Da Ober- und Unterwanne vor dem Lackieren der Außenflächen fest miteinader verklebt werden, wird zuvor der Innenraum lackiert. Die [für ein gepanzertes Fahrzeug] vergleichsweise großen Klarsichtteile und die optional offenen Türen lassen auch später noch einen weitreichenden Einblick ins Innere des Fahrzeugs zu. Deshalb wird der Innenraum [am Original angelehnt] lackiert und mit diversen eigens angefertigten Details wie Kabeln und Gurte lebendiger gestaltet. Verschmutzungsspuren auf dem Boden und den Sitzen runden die Innenraumgestaltung ab.
Der Bausatz des Fennek enthält vier schön detaillierte Gummireifen nebst den dazugehörigen Felgenteilen.
Leider sind diese Reifen [wie in den meißten Bausätzen] unten auf der Stellfläche nicht abgeflacht.
Als Alternative bietet DEF-Model ein fein detailliertes Reifenset aus Resin an, welches das Modell noch einmal aufwertet.
{Abschnitt N° 2} Lackierung ~ Tarnschema
Trumpeter bietet als Tarnschema wahlweise den standard-NATO-Dreifarb-Tarn der Bundeswehr oder alternativ die zweifarbige
Wüstentarnlackierung wie sie im Rahmen der ISAF genutzt wurde.
Da dieser Fennek ein Standard-Fennek werden sollte wurde im Rahmen des NATO-Tarnschemas lackiert. Tamiya´s Nato-Grün [XF - 65] wurde als Basisfarbton in mehreren Schichten über das Modell gesprüht um eventuelle Farbabstufungen durch verschiedene Materialien zu neutralisieren.
Für die weitere Tarnlackierung ist bei den Originalfahrzeugen der Bundeswehr zu beobachten, dass teilweise sehr harte Übergänge zwischen den Tarnfarben bestehen.
Um diesen Effekt ebenfalls am Modell darzustellen [und um die spätere Lackierung via Airbrush zu erleichtern] wird mit einem
Pinsel der Zielfarbton - in diesem Fall Tamiya´s Nato-Schwarz [XF - 69] - entsprechend der Lackiervorgabe von Trumpeter aufgemalt um die erwähnten Farbübergänge zu erhalten [und um gleichzeitig
eine Airbrush-Lackierschablone zu erhalten].
Der Nato-Tarnanstrich findet jeweils in der selben Logik statt, dass die Farben absteigend entsprechend ihrer Präsenz lackiert
werden. Nach dieser Logik folgt mit Tamiya´s Nato-Braun [XF - 67] der letzte Farbauftrag statt.
Parallel werden weitere Anbauteile wie die Räder und die Überwachungsoptik lackiert und erste Details wie das Bord-MG weiter
bearbeitet und vorlackiert.
{Abschnitt N°
3} Alterung ~ Öl und Washing
Anders als beispielsweise der D9 ist der Fennek in einem "ordentlichen" Zustand. Um die großen Flächen des Modells dennoch aufzubrechen werden in einem ersten Schritt verschiedene Tupfer Ölfarbe
über das Modell verteilt. Hierbei wurde "gewichtet" gearbeitet, soll heißen, dass die jeweiligen Farbflächen zu einem Großteil auch mit ähnlichen Ölfarben betupft wurden [Auf grüner Fläche
hauptsächlich grüne/helle Ölfarbtöne]. Anschließend wird mit MIG-Produkten ein transparentes [clear] und später ein dunkles [dark] Washing durchgeführt.
Nachdem die Washings getrocknet sind, folgt die Anbringung der Decals.
Diese beschränken sich bei diesem Modell auf die Nummernschilder sowie die eisernen Kreuze auf beiden Seiten [da Trumpeter keine weiteren Abziehbilder für eine Einheit im 3-Farb-Tarn beigelegt hat.
Um ein "Silvering" zu vermeiden, werden alle Decals so genau wie möglich ausgeschnitten.
Eine Schicht Weichmacher dient als Grundierung und eine Schicht auf den Decals dient als Schutzschicht um Beschäfigungen in den noch folgenden Alterungsschritten zu vermeiden.
{Abschnitt N°
3} Alterung ~ Detailbemalung & Fenster
Vor der weiteren Behandlung des Modells werden die vorhandenen Detais wie Leuchten, Blinker, Spiegel und andere Details
entsprechend dem Original mit feinen Pinseln bemalt. Besonderer Wert wird den Klarsichtteilen und deren Wirkung beigemessen um eine realistische Tiefenwirkung zu erzielen.
Um für den nachfolgenden Pigmenteinsatz richtig vorbereitet zu sein, werden die Frontscheiben-maskierungen entfernt und durch selbst angefertigte Scheibenwisch-Maskierungen ersetzt. Hierbei wird versucht, die Maskierungen entsprechend der Wischerfläche der Scheibenwischer auf der Frontscheibe zu gestalten.
Anschließend erfolgt der Auftrag von verschiedenen Pigmentfarbtönen in mehreren Schichten. Um noch etwas Durchlässigkeit zu
erzeugen, werden überschüssige Pigmente vorsichtig mit Druckluft [aus der Airbrush] von den Scheiben entfernt.
{Abschnitt N°
3} Alterung ~ Pigmente
Mittlerweile sind Pigmente ein nicht mehr wegzudenkendes Hilfsmittel, um ein Modell realistisch gealtert darzustellen. Für die
Verschmutzung des Fahrzeugs werden die selben Pigmente wie für das Einstauben der Frontscheiben verwendet.
Vorallem bei Pigmenten ist weniger manchmal mehr, was dazu führt, dass diverse Schichten aufgetragen und sorgsam in und an
Profilen eingearbeitet werden.
Besonders das Farhwerk und die Reifen werden intensiv mit diversen Schlamm- und Matschpigmenttönebehandelt, da diese Teile und die zugehörige Fahrzeugregion
besonderen Verschmtzungen und Witterungseffekten ausgesetzt sind.
Nach dem Einsatz der Pigmente folgt eine weitere Bemalung und Ausgestaltung der Fahrzeugdetails. Die Überwachungsoptik erhält ihr
finales Aussehen und wird an ihrem bestimmten Ort eingepasst.
Am Heck des Fahrzeugs werden Zuschnitte aus Plastikbecherdeckel angebracht, welche mit dem Hinzufügen von Farbe zu Spanngurten
werden.
Im nächsten Schritt werden die Antennen des Fahrzeugs zusammengesetzt und entsprechend der späteren Position sorgfältig in Form
gebogen. Ein 0,15mm-Draht dient als Verzurrung auf dem Fahrzeug.
{Fazit}
Mit der Veröffentlichung des Fennek´s in der Bundeswehr-Version hat Trumpeter [wieder einmal] bewiesen, wie gut das Unternehmen
sein Handwerk beherrscht. Der Bau des Modells geht zügig voran und auch ohne weitere [und teilweise kostspielige] Zurüstsätze lässt sich durch den reinen Lieferumfang ein tolles Fahrzeug
erschaffen. Lediglich die Tatsache, dass keine genauen Einheitsmarkierungen beiliegen trübt den sonst überaus positiven Gesamteindruck etwas ein.
Weiter so Trumpeter - nur Mut - es gibt noch genügend Vorbilder die darauf Warten, maßstabsgetreu repliziert zu
werden.
Vielen Dank.
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